Der Herbst ist da und die Tage werden immer kürzer. Infolgedessen nimmt mit der frühen Dämmerung die Sichtbarkeit im Straßenverkehr ab. Auch Regen, Laub und Nebel bedeuten für alle VerkehrsteilnehmerInnen eine große Umstellung.
Vor allem für AutofahrerInnen herrschen mit einer schlechteren Sicht, einer rutschigen Fahrbahn und einem längeren Bremsweg, schwierigere Fahrbedingungen. Fährt man beispielsweise auf trockener Fahrbahn 100 km/h, so muss man die Geschwindigkeit bei Nässe um 30 Prozent reduzieren, damit noch der gleiche Bremsweg ist. Bei einer Vereisung ist sogar eine Geschwindigkeitsreduktion um 70 Prozent notwendig, um einen ähnlichen Anhalteweg zu erreichen. Hier empfiehlt es sich achtsamer und vorrausschauender zu agieren und sein Fahrzeug einem Wintercheck zu unterziehen, um für die kalte Jahreszeit gewappnet zu sein.
Ähnliches gilt für RadfahrerInnen, FußgängerInnen, HobbysportlerInnen, Kinder auf ihrem Schulweg und andere VerkehrsteilnehmerInnen. 22 Prozent aller Verkehrsunfälle ereigneten sich, laut ÖAMTC Unfallforschung, seit 2018 bei Dämmerung und Dunkelheit, 32 Prozent aller Verkehrstoten kamen dabei ums Leben. Die meisten Verkehrsunfälle ereignen sich im Zeitraum zwischen 17:00 und 18:00 Uhr abends, hier passieren um rund 77 Prozent mehr Unfälle mit FußgängerInnen als in den Sommermonaten. 2022 ereigneten sich in Salzburg 13 Nebelunfälle mit Personenschaden.
Um auf den Straßen sichtbar und vor allem sicher unterwegs zu sein empfiehlt es sich, seine Kleidung mit Reflektoren auszustatten. Denn ein/e AutofahrerIn mit Abblendlicht kann einen reflektierenden Streifen oder reflektierende Kleidung wesentlich früher erkennen, womit ein rechtzeitiges Abbremsen oder Ausweichen möglich wird.
„Im Herbst entscheidet Vorsicht über Sicherheit. Sichtbarkeit kann Leben retten – wer frühzeitig erkannt wird, gibt sich und anderen die nötige Zeit, um zu reagieren. Achtsamkeit und Vorbereitung sind in dieser Jahreszeit unerlässlich, um sicher ans Ziel zu kommen“, so LR Dipl. Ing. Dr. Josef Schwaiger, Präsident des Salzburger Zivilschutzverbandes.
![Josef Schwaiger Credit_Niki Faistauer](https://salzburg.zivilschutz.at/wp-content/uploads/2024/10/Josef-Schwaiger-Credit_Niki-Faistauer-e1729078120547.jpg)
Josef Schwaiger Credit_Niki Faistauer
Der Salzburger Zivilschutzverband empfiehlt für…
AutofahrerInnen:
- Machen Sie sich ein umfangreiches Bild von den Straßen
- Fahren Sie vorausschauend und passen Sie Ihre Geschwindigkeit an die Straßen und Witterungsverhältnisse an
- Beachten Sie das Rechtsfahrgebot und gehen rechtzeitig vom Gas
- Achten Sie auf Laub, Fallobst und verstärkt auftretende Nässe, diese erhöhen die Rutschgefahr
- Aktivieren Sie bei Nebel die Nebelschlussleuchte
- Leisten Sie den Vorgaben der Verkehrsbeeinflussungsanlagen Folge
- Vorsicht vor Wildwechsel
- Ab 1. November gilt die Winterreifenpflicht
- Machen Sie vorab einen Wintercheck (Überprüfen Sie die Winterreifen auf ein ausreichendes Profil, Säubern Sie die Windschutzscheiben von außen und innen, Testen Sie Ihre Scheinwerfer, ob Sie funktionstüchtig und sauber sind, Überprüfen Sie die Batterie, Testen Sie die Wischblätter, Verwenden Sie frostsicheres Scheibenputzmittel)
RadfahrerInnen:
- Obligatorische Reflektoren anbringen (vorne weiß, hinten rot)
- Leuchtpedale
- Speichenreflektoren
- Licht vor Fahrt kontrollieren
FußgängerInnen / HobbysportlerInnen:
- Helle Kleidung tragen
- Kleidung mit Reflektoren ausrüsten
- Auf Rundum-Sichtbarkeit (360°) achten
- Warnweste zusätzlich zur gesetzlichen Tragepflicht verwenden
- Vorbild für Kinder sein
Kinder auf ihrem Schulweg:
- Keine Hektik am Morgen! Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind rechtzeitig aufsteht und pünktlich das Haus verlässt. Planen Sie lieber ein paar Minuten mehr ein
- Erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den sichersten (nicht den kürzesten) Schulweg
- Üben Sie den Weg gut ein, lassen Sie Ihr Kind selbständig gehen und beobachten Sie
- Seien Sie selbst ein Vorbild
- Erklären Sie Ihrem Kind wichtige Verkehrsschilder
- Schärfen Sie Ihrem Kind ein: Keine Abkürzungen nehmen, keine Mitfahrgelegenheiten ohne Absprache mit den Eltern annehmen